Roger Federer auf dem heiligen Rasen (4.8.)

Heute standen „nur“ zwei sessions auf dem Programm. Der Wecker klingelte um 7, um halb 8 fuhren wir gen Wembley. Dieses Mal verlief die Anfahrt reibungslos, und der Fußweg von der tube station zur Wembley Arena führte uns zu unserem ersten Highlight des Tages. Wir gingen über die Didi-Hamann-Bridge. Wer mal nach London reisen sollte, muss unbedingt dieses Bauwerk einmal überquert haben…
Pünktlich um kurz nach neun saßen wir auf unseren Plätzen und sahen das erste der beiden Badminton-Halbfinals der Männer. Die Chinesen gewannen gegen das malaysische Doppel glatt in zwei Sätzen. Weit spannender und dramatischer war das zweite Halbfinale, in dem die letzte verbliebene Paarung aus Europa, die Dänen, in einem hochklassigen Spiel die favorisierten Südkoreaner in drei knappen Sätzen nach über 80 Minuten Spielzeit bezwangen. Leider wurde als abschließendes Match das Frauen-Doppel angesetzt, was in der Hinsicht unglücklich war, dass man nun den direkten Vergleich zwischen der Spielstärke der beiden Geschlechter ziehen konnte. Das kanadische Doppel unterlag dabei den Russinnen. Insgesamt ein gelungener Vormittag mit spektakulären Ballwechseln.
Die zwei Stunden Pause überbrückten wir, um nach Wimbledon zu fahren und dort im lokalen Supermarkt das Nötigste für den Weg zur Church Road einzukaufen (4 Bier und ein paar Kekse). Kleine Anekdote von der Fahrt von Wembley nach Wimbledon: Ich unterhielt mich mit einem älteren malaysischen Paar, welches in London lebt. Ich erzählte, wo ich überall hingehe, wo ich schon war und wie ich die Stimmung finde. Wir fachsimpelten darüber welche Nation die besten Chancen auf Goldmedaillen haben und als der liebenswerte Mann erfuhr, dass ich aus germany komme, sagte er: „Ohhhh, germany! They should get a gold medal in economics.“ Tja, liebe Griechen, ein wahres malaysisches Wort…
Um zwei Uhr begann das Damenfinale, wobei mir erlaubt sei anzumerken, dass das Wort Dame auf nicht alle Teilnehmerinnen des Finales zutreffend ist. Nun ja, was soll ich sagen? Serena Williams bezwang mit einem 6:0 und 6:1 Maria Sharapova in einer Art und Weise, wie ich es selten im Frauentennis gesehen habe. Sharapova, immerhin Nummer 2 der Welt, hatte nicht den Hauch einer Chance. Nach dem Match blieben wir eher zufällig an einem Außenplatz hängen, auf der gerade die Nummer 1 der Welt, Victoria Azarenka, im Mixed um Medaillen kämpfte. Leander Paes, Doppellegende aus Indien, stand ihr gegenüber und es entwickelte sich ein munteres Spielchen, welches zugunsten der Osteuropäer ausging. Im Verlauf des Nachmittages trafen wir noch Axel und Leo, die ab heute auch im Olympiaboot mit dabei sind. Mit Axel habe ich meine komplette Olympia-Reise geplant, wir werden in den nächsten 9 Tagen zu den meisten sessions auch gemeinsam hingehen. Leo ist ein Kumpel von ihm, den ich auch von der EM2008 kenne, ein sehr angenehmer Zeitgenosse, mit dem man sowohl auf dem Tivoli als auch auf Court 14 in Wimbledon viel Spaß haben kann.
Der Tag aus sportlicher Sicht schloss mit dem Herren-Doppel-Finale, welches die Bryan-Brüder gegen das französische Duo Tsonga/Llodra gewannen, und der Frauen-Doppel-Paarung, die die Williams-Schwestern gegen Kirilenko/Petrova aus Russland für sich entschieden, ab. Kurzweilig machte es nicht nur die interessanten Ballwechsel, sondern auch das sehr internationale Publikum auf den Rängen, von Argentinierinnen über Schweizer bis hin zu Spanierinnen, die immer einen Blick (oder zwei, Philipp…;-) ) wert waren.
Den Abend verbrachten Philipp und ich noch in einem Pub in Wimbledon, wobei wir es hier bei einem Guiness beließen und uns mit zurückhaltender Freude über das Aus der Engländer im Fußball freuten. Dass das Ausscheiden im Elfmeterschießen passierte, ist selbstredend und brauch ich eigentlich nicht zu erwähnen…;-) )
Gut, soviel von heute, morgen steht das Highlight der olympischen Spiele an, bzw. der Highlight-Tag mit dem Tennisfinale der Herren mit Roger Federer und abends natürlich der Leichtathletikwettbewerbe mit dem Höhepunkt des 100m-Finales der Herren. Ich freue mich,
bis morgen und liebe Grüße
Tjark

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