Nachdem wir Donnerstag Abend Getränke- und Essensvorräte im heimischen Supermarkt gekauft und das Wohnmobil beladen hatten, ging es am Freitag morgen los. Mit kurzen Abstechern zu Schule und Kindergarten – die Kinder wollten im großen Wohnmobil chauffiert werden – ging es um kurz nach 9 Uhr los.
3000 Kilometer, 8 Spiele, 14 Kisten Weizen und wahrscheinlich viele Erlebnisse stehen Axel, Andi und mir in den 7 Tagen bevor. Nach 9-stündiger Fahrt inklusive ca. eineinhalb stündigem Stau rund um Paris kamen wir in Frankreichs Hauptstadt an. Nicht ganz, der Campingplatz an der Seine im Herzen der Stadt sagte mir gestern kurzfristig ab. Der gesamte Platz sei überflutet. Nach 20minütiger Unterredung mit Floraine sah sie auch ein, dass sie mir eine Alternative buchen müsse und nicht so wie sie gewillt war mir das Geld nur zurück zu überweisen und mich an die Touristeninfo von Paris weiterzuleiten. So landeten wir in Versailles, 20 Kilometer südöstlich von Paris. Aber nicht um uns das Domizil Ludwig des 14. anzuschauen, sondern auf dem benachbarten Campingplatz. Nach kurzem Plausch mit Engländern, Iren und Walisern, machten wir uns schon auf gen Stadion.
Wenn wir es nicht gewusst hätten, würden wir nicht glauben, dass heute die Europameisterschaft beginnt. Weder auf den Straßen noch an der Metro gab es irgend einen Hinweis auf das Großereignis. Euphorie war noch nicht zu spüren bei den Franzosen. Nach vielen Umstiegen, Teilsperrungen durch das Wetterchaos der vergangenen Tage/Wochen und Wartezeiten kamen wir um kurz vor 21 Uhr am Stadion an. Durch die Vorberichterstattung in den Medien, Warnungen und Hinweise auf scharfe Personenkontrollen waren wir auf lange Wartezeiten eingestellt. In Wirklichkeit wurden wir bis zu unseren Plätzen kein einziges Mal kontrolliert oder abgetastet. Anscheinend sahen wir in unseren kurzen Hosen und Deutschland-Trikots nicht wie der Otto-Normal-Terrorist aus…
Das Spiel war ein typisches Eröffnungsspiel, der Favorit tat sich schwer, der Underdog aus Osteuropa kämpfte mit tatkräftiger Unterstützung von geschätzt 5000 mitgereisten Landsleuten um ein achtbares Ergebnis. Dies gelang auch bis 2 Minuten vor dem Abpfiff, ehe Dimitri Payet, Mittelfeldstratege der Hammers aus West Ham, mit einem Traumtor aus gut 20 Metern alle Hoffnungen der Rumänen zunichte machte. So konnten die Franzosen einen glücklichen aber insgesamt verdienten Sieg im Stade de France bejubeln.
Die Rückreise verlief dank Hilfe von netten Einheimischen erfolgreich. Gegen 2 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz, tranken noch ein Abschlussweizen und fielen erschöpft in die Betten. Morgen, Samstag, also heute, im Prinzip gleich, geht es weiter gen Norden nach Lens, wo wir am Nachmittag das Spiel der Eidgenossen gegen die Albaner sehen werden.
Allez les blues et bon nuit….
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